Erfolgreiche Nachfolge im Handwerk: Ken Feuring im Interview

Viele Gründende denken, dass sie ihre Idee(n) nur mit der Gründung eines neuen Unternehmens verwirklichen können. In den letzten Jahren erfreut sich allerdings eine Unternehmensnachfolge als immer beliebtere Gründungsvariante, da die Übernahme eines bestehenden Unternehmens zahlreiche Vorteile mit sich bringt.

Im letzten Jahr haben wir Ken Feuring mit dem Netzwerk der Gründerschmiede im Übernahmeprozess der Roland Hellmann GmbH begleitet. Welche Herausforderungen bei der Übernahme eines traditionellen Handwerksbetriebs bestanden, wie sich seine Rolle im Unternehmen vom Mitarbeiter zum Geschäftsführer verändert hat und welchen Rat er Nachfolgenden gibt, erfahrt ihr in diesem Interview.

Ken, du hast Handwerk im Blut. Was hat dich dazu bewogen, als Mitarbeiter die Roland Hellmann GmbH zu übernehmen?

Mit 17 Jahren habe ich eine Ausbildung gesucht. Das Handwerk lag dabei nahe, da mein Vater Fliesenleger war. Ursprünglich wollte ich ebenfalls Fliesenleger werden, aber vor 20 Jahren bekam ich keinen Ausbildungsplatz in diesem Bereich und entschied mich für die Elektrik. Nach meiner Lehre absolvierte ich umgehend die Meisterschule in Vollzeit. Obwohl ich schon früh wusste, dass ich selbstständig arbeiten wollte, fühlte ich mich mit 22-23 Jahren noch zu jung dafür. Stattdessen trat ich als Meister in die Firma R. Hellmann GmbH ein, wo ich den Elektrobereich leitete und ausbaute. Vor etwa zehn Jahren begannen die ersten Gespräche über eine Beteiligung und vor fünf Jahren konkretisierte sich dies, sodass ich mich am 1. Januar 2020 zu einem Drittel einkaufte, mit der Option, die Firma in den kommenden Jahren allein zu führen.

Welche besonderen Herausforderungen bringt eine Unternehmensnachfolge im Handwerk mit sich?

Nach der Übernahme und dem frühen Tod meines damaligen Chefs und Freundes änderte sich meine Arbeit grundlegend. Bis vor 3,5 Jahren war ich täglich auf Baustellen, jetzt verbringe ich 70% meiner Zeit im Büro und bin zu 30% bei Kunden. Als Handwerker habe ich nun quasi einen Bürojob, den ich aber wegen der Betreuung und der Angebotslegung sehr genieße. Diesen Wechsel vom „Mitarbeiter zum Manager“ zu vollziehen ist denke ich eine große Herausforderung.

Wie hat die Gründerschmiede mit dem Netzwerk dazu beigetragen, diese Herausforderungen zu meistern?

Als Handwerker macht man sich oft wenig Gedanken darüber, was alles zu organisieren ist. Vor der Nachfolge hatte ich keinen Kontakt zu Unternehmensberatern, Anwälten oder Notaren. Die Gründerschmiede kam daher wie gerufen. Durch die Gründerschmiede wurde ich an die Unternehmensberatung Dr. Roth & Comp. vermittelt, die mich maßgeblich unterstützten, alleiniger Anteilseigner der Firma zu werden. Rückblickend ist Kommunikation dabei entscheidend.

Wie hat sich deine Rolle im Unternehmen durch die Übernahme verändert? Wie haben Mitarbeitende und Kunden darauf reagiert?

Der Übergang vom Kollegen zum Chef war anfangs ungewohnt und herausfordernd. Mittlerweile hat sich das Team jedoch gut eingespielt und es herrscht gegenseitiger Respekt. Vieles in der Mitarbeiterführung habe ich von meinem früheren Chef gelernt, was ich zu bewahren versuche.

Welche Maßnahmen möchtest du ergreifen, um die Qualität und die Traditionen des Handwerksbetriebs zu erhalten?

Um Qualität und Tradition zu wahren, halte ich das Motto „Stillstand ist Rückschritt“ für sehr treffend. Man muss sich stetig weiterbilden und mit der Zeit gehen. Mit einem Team von knapp 20 Personen liegt mir viel daran, Verantwortung zu übernehmen und sicherzustellen, dass immer genug Arbeit für alle vorhanden ist. Das gehört zum „Kümmern“ dazu.

Welchen Rat würdest du potenziellen Nachfolgern geben?

Angehenden Nachfolgern rate ich zu erkennen, dass selbstständiges Arbeiten wirklich „selbst und ständig“ bedeutet. Mit einer 40-Stunden-Woche ist es meist nicht getan. Wichtig ist auch, dass man Freude an seiner Arbeit hat.

Du möchtest mehr über eine Unternehmensnachfolge erfahren? Fragst dich welche Betriebe aktuell eine Nachfolgelösung suchen? Dann kontaktiere uns gerne und wir unterstützen dich!

Achso, und wenn Du einen kompetenten Handwerksbetrieb in Remscheid und Umgebung suchst, dann besuche doch mal die Webseite der Roland Hellmann GmbH unter www.hellmann-gmbh.de und lasse dich von Ken Feuring beraten!

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