Innovationen entstehen nicht nur in Start-ups oder Forschungslaboren – sie entstehen überall dort, wo Menschen neugierig sind, Verantwortung übernehmen und gestalten dürfen.
Genau das beschreibt der Begriff Intrapreneurship: Unternehmertum innerhalb bestehender Organisationen. Und das ist aktueller denn je – gerade in einer Zeit, in der Fachkräftemangel, Digitalisierung und gesellschaftlicher Wandel neue Wege der Zusammenarbeit erfordern.

Was Intrapreneurship bedeutet

Intrapreneur*innen sind Mitarbeitende, die sich „wie Unternehmer*innen im Unternehmen“ verhalten: Sie entwickeln Ideen, stoßen Projekte an, denken quer, übernehmen Verantwortung und treiben Veränderung voran – oft über ihre eigentliche Rolle hinaus.
Der entscheidende Unterschied zum klassischen Entrepreneurship: Sie tun das nicht außerhalb, sondern innerhalb einer bestehenden Organisation.

Ob in der Verwaltung, im Handwerk, im Mittelstand oder im Konzern – überall dort, wo Menschen Freiraum und Vertrauen erhalten, entstehen Innovationen, die Unternehmen langfristig resilient und zukunftsfähig machen.

Warum Intrapreneurship so wichtig ist

Gerade etablierte Unternehmen profitieren von einer innovationsfreundlichen Kultur.
Denn während Start-ups oft durch Schnelligkeit, Flexibilität und Mut punkten, verfügen etablierte Betriebe über Erfahrung, Ressourcen und Strukturen. Die Verbindung beider Welten – also der Start-up-Mentalität im Unternehmenskontext – ist der Schlüssel, um in schnelllebigen Märkten erfolgreich zu bleiben.

Das fördert nicht nur neue Ideen, sondern auch Motivation, Identifikation und Arbeitgeberattraktivität. Studien zeigen:
– Mitarbeitende, die mitgestalten dürfen, sind loyaler, kreativer und seltener von „innerer Kündigung“ betroffen.
– Unternehmen mit aktiver Innovationskultur reagieren schneller auf Veränderungen und haben höhere Überlebenswahrscheinlichkeiten in Krisenzeiten.

Der psychologische Blick: Sinn, Autonomie und Vertrauen

Aus Sicht der Organisationspsychologie ist Intrapreneurship mehr als ein Managementtrend – es ist Ausdruck einer reiferen und resilienten Unternehmenskultur.
Drei Faktoren sind dabei besonders entscheidend:

  1. Sinn (Purpose): Menschen engagieren sich stärker, wenn sie verstehen, wofür sie etwas tun. Wenn ihr Beitrag einen Unterschied macht, entsteht intrinsische Motivation.

  2. Autonomie: Selbstbestimmung fördert Eigenverantwortung. Wer Entscheidungen treffen darf, handelt unternehmerischer.

  3. Vertrauen: Führungskräfte, die loslassen können, schaffen Raum für Kreativität. Ohne Vertrauen entsteht keine echte Innovationskultur.

Oder wie es ein Teilnehmer eines unserer Workshops treffend formulierte:

„Intrapreneurship heißt für mich: Ich darf Ideen nicht nur haben – ich darf sie auch ausprobieren.“

Wie Unternehmen Intrapreneurship fördern können

Der Weg zu einer intrapreneur-freundlichen Organisation muss nicht mit einer großen Umstrukturierung beginnen. Oft sind es kleine Schritte, die den Unterschied machen:

  • Ideenräume schaffen: Regelmäßige Innovationsmeetings, interne Pitches oder Feedbackformate, in denen Ideen vorgestellt werden dürfen.

  • Prototyping ermöglichen: Kleine Experimentierräume mit Budget oder Zeitkontingent – etwa „10 % Innovationszeit“.

  • Cross-funktionale Teams bilden: Wenn Mitarbeitende aus unterschiedlichen Abteilungen zusammenarbeiten, entstehen neue Perspektiven.

  • Führung neu denken: Führungskräfte als Coaches und Ermöglicher*innen statt Kontrolleure.

Intrapreneurship im Bergischen Städtedreieck

Auch in der Region zeigt sich: Viele Unternehmen öffnen sich zunehmend für neue Formen der Zusammenarbeit.
Ob in Projekten rund um KI, Nachhaltigkeit oder Kreislaufwirtschaft – immer häufiger sind es Mitarbeitende, die Veränderungen anstoßen und interne Innovationsprozesse treiben.
Wir als Gründerschmiede Remscheid begleitet diesen Wandel aktiv – durch Netzwerke, Workshops und Austauschformate, die Start-up-Denken und Unternehmenspraxis miteinander verbinden.

Denn Intrapreneurship bedeutet letztlich: Vertrauen in die eigene Belegschaft.
Und genau dort liegt das größte Innovationspotenzial unserer Region.

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