Diese 5 Exit-Strategien solltest Du kennen

Du hast über Jahre erfolgreich dein Start-Up aufgebaut? Die Geschäfte entwickeln sich prächtig und nun denkst du über einen Exit nach? Welche Strategien es zum Exit gibt und was die häufigsten Varianten sind, stellen wir dir anbei vor.

1. IPO – der Börsengang
Der Börsengang (IPO = Initial Public Offering) ist das unternehmerische Ziel schlecht hin, welches viele Jungunternehmen bereits im Rahmen der Business Plan Erarbeitung für sich definieren. Die Anteile des Unternehmens werden in Form von Aktien bei einem IPO an der Börse zum Verkauf angeboten. Die eigenen Anteile werden somit an ganz viele Anteilseigner übertragen und deutlich im Wert steigen. Zusätzliche Aktien werden zudem durch Barkapitalerhöhungen ausgegeben.

Das dies „nicht mal eben so“ umsetzbar ist, sollte jedem Start-Up von Beginn an klar sein. Es ist ein langwieriger Prozess, der nur mit einem starken Expertenteam aus erfahrenen Investoren, Banken und Anwälten durchsetzbar ist. Hinzu kommt, dass mit dem Geschäftsmodell und der Marketingstrategie nun nicht mehr nur Stakeholder überzeugt werden müssen, sondern nun auch Shareholder. Wie stark diese letztendlich vom Geschäftsmodell deines Unternehmens überzeugt sind, entscheidet darüber, wie erfolgreich der Börsengang wird.

In den seltensten Fällen ist übrigens mit dem Börsengang selbst ein Ausscheiden des Gründerteams verbunden. Zumeist gibt es einerseits eine Sperrperiode, in der die Aktien der Inhaber nicht verkauft werden dürfen. Darüber hinaus will man vielleicht auch gar nicht ganz raus?

2. Trade Sale – Verkauf an ein anderes Unternehmen
Umso erfolgreicher sich das eigene Start-Up entwickelt, umso mehr Blicke wirst Du auf dich ziehen. Dies führt natürlich zu einem Wachstum an Neukunden und Kooperationspartnern, wird aber auch im Wettbewerb bei Konkurrenzunternehmen nicht unentdeckt bleiben. Handelt es sich bei deinem Geschäftsmodell um eine technische Neuheit, kann dein Start-Up zudem auch für Unternehmen fernab der Kernbranche Interesse auf sich ziehen.

Sollte ein Unternehmen das Interesse an einem Kauf deines Unternehmens haben, spricht man von einem „Trade Sale“. Das heißt, ein als strategischer Investor auftretender Unternehmer oder Unternehmerin möchte eine Beteiligung an deinem Unternehmen erwerben. Neben der vorhandenen Technologie kann auch das Personal, Know-How oder das Erschließen von neuen Märkten für einen Investor von Interesse sein.

Share Deal vs. Asset Deal
Zu unterscheiden sind zwei Formen des Verkaufs. Während beim Asset Deal alle „Assets“ (d.h. Wirtschaftsgüter, Verträge und Verbindlichkeiten, etc.) des Unternehmens auf den Käufer übertragen werden, werden bei einem Share Deal „nur“ die Anteile am Unternehmen veräußert. Welche Variante im Endeffekt zum Tragen kommt, ist Teil der Verhandlungen und in großem Maß von den Vorstellungen und Zielen von Käufer und Verkäufer abhängig.

3. Leveraged Buy Out – Ablösen der Gründer
Bei einem „Leveraged Buy Out“ handelt es sich um eine fremdfinanzierte Übernahme des Unternehmens. Dieses Modell des Exits wird vor allem von Private-Equity Gesellschaften bevorzugt. Der Kaufpreis für die Akquisition des Start-Ups wird dabei von Investoren durch Fremdkapital (bspw. aus Bankkrediten) finanziert. Je nach Käufer kann man zudem zwischen einem Management-Buy-out (MBO) und Management-Buy-in (MBI) unterscheiden. Bei einem MBO wird das Unternehmen von seiner gesamten oder Teilen seiner Unternehmensführung erworben, beim MBI kauft ein externes Management das Zielunternehmen.

4. Verschmelzung – Zusammenschluss mit einem Unternehmen
Oftmals ist ein vollständiger Verkauf des Unternehmens weder sinnvoll noch gewünscht. In solchen Fällen wäre ein sogenannter „Merge“ – also eine Verschmelzung von Unternehmen – eine weitere Variante für einen Exit. Hierbei erhalten die Altgesellschafter Anteile an der neuzugründenden Gesellschaft und in einem zweiten Schritt können sich diese dann aus dem operativen Geschäft zurückziehen und ihre Anteile veräußern. Diese Strategie setzt voraus, dass es zwischen den Unternehmen starke Synergieeffekte gibt und sich diese überhaupt sinnvoll zusammenführen lassen.

5. Liquidation – Auflösung des Unternehmens
Auch wenn diese Strategie mit Sicherheit nicht das gewünschte unternehmerische Ziel ist, so stellt sie doch eine häufige Exit-Variante dar. Unter Liquidation versteht man die Auflösung oder Abwicklung des Unternehmens. Das heißt, insbesondere wenn eine Fortführung des Unternehmens unwirtschaftlich erscheint und keine der vorher aufgeführten Varianten in Betracht kommt, ist eine Liquidation unumgänglich. Bevor eine Insolvenz droht, sollten dabei die Bestandteile des Start-Ups möglichst gewinnbringend veräußert werden und eine Abmeldung des Gewerbes beantragt werden.

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