In der heutigen, digitalen Welt gehören Cyberangriffe zu den größten Bedrohungen für Unternehmen. Laut dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) wird geschätzt, dass täglich mehrere Tausend Angriffe auf deutsche Netzwerke erfolgen. Von Datenverlust über Betriebsunterbrechungen bis hin zu finanziellen Schäden – die Folgen eines Cyberangriffs können verheerend sein. Besonders, wenn du dich in der Gründungsphase befindest.
Du willst die digitale Sicherheit in deinem Unternehmen erhöhen? Suchst Maßnahmen, die dabei auch mit schmalem Budget besonders hilfreich erscheinen? Dann geben wir dir hier fünf Tipps an die Hand, die du von Anfang an beachten solltest:
1. Sichere Passwörter: Deine erste Verteidigungslinie
Die Wahl von sicheren Passwörtern mag einfach erscheinen, wird aber oft unterschätzt. Cyberkriminelle nutzen ausgeklügelte Methoden wie Brute-Force-Angriffe oder Phishing, um schwache Passwörter zu knacken. Als Gründer:in ist es daher essenziell, starke, einzigartige Passwörter zu verwenden.
Was bedeutet das konkret? Ein starkes Passwort sollte mindestens 12 Zeichen lang sein und eine Kombination aus Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen enthalten. Vermeide naheliegende Wörter wie den Firmennamen, Geburtsdaten oder einfache Zahlenfolgen wie „123456“. Verwende einen Passwort-Manager, um den Überblick zu behalten und sichere, einzigartige Passwörter für jedes Konto zu generieren.
Zudem solltest du die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) nutzen, wo immer es möglich ist. Dabei wird zusätzlich zum Passwort ein zweiter Faktor, wie ein Einmalcode oder ein Fingerabdruck, abgefragt. Diese einfache Maßnahme kann die Sicherheit deines Unternehmens erheblich erhöhen.
2. Backups erstellen: Datensicherung leicht gemacht
Stell dir vor, deine wichtigen Geschäftsdaten werden durch einen Cyberangriff oder eine technische Panne zerstört. Das kann den Verlust von Kundeninformationen, Rechnungen oder anderen essenziellen Dateien bedeuten. Besonders für Start-Ups, die oft auf knappe Ressourcen angewiesen sind, kann das einen erheblichen Rückschlag darstellen.
Regelmäßige Backups sind der Schlüssel, um dich vor Datenverlust zu schützen. Am besten sicherst du deine Daten an mehreren Orten, sowohl lokal (z.B. auf einer externen Festplatte) als auch in der Cloud. Achte darauf, dass deine Backup-Strategie automatisiert und regelmäßig erfolgt. Ein tägliches Backup ist für viele Startups sinnvoll, je nach Menge der täglich verarbeiteten Daten.
Besonders wichtig: Teste deine Backups regelmäßig, um sicherzustellen, dass du im Ernstfall wirklich auf die gesicherten Daten zugreifen kannst. Ein Backup, das nicht funktioniert, ist wertlos.
3. Aktuelle Software: Sicherheit durch Updates
Softwareentwickler arbeiten kontinuierlich daran, Sicherheitslücken zu schließen, die von Cyberkriminellen ausgenutzt werden könnten. Jede Software, die du in deinem Unternehmen nutzt, vom Betriebssystem bis hin zu speziellen Tools, sollte daher immer auf dem neuesten Stand sein.
Regelmäßige Updates sind nicht lästig, sie sind absolut notwendig. Hacker suchen aktiv nach veralteter Software, um Sicherheitslücken auszunutzen. Wenn du deine Software nicht aktuell hältst, setzt du dich unnötigen Risiken aus. Besonders kritisch sind hierbei Betriebssysteme, Antivirus-Software und jede Art von Tool, das dauerhaft mit dem Internet verbunden ist.
Setze automatische Updates ein, wo immer möglich, um sicherzustellen, dass du keine wichtigen Aktualisierungen verpasst. Falls dies nicht möglich ist, stelle sicher, dass du regelmäßig manuelle Updates durchführst.
4. Zugriffsrechte: Nur das Nötigste freigeben
In deinem Unternehmen sollten nicht alle Mitarbeitenden Zugriff auf sämtliche Daten haben. Eine gute Sicherheitsstrategie basiert darauf, den Zugriff auf sensible Informationen zu beschränken. Es ist wichtig, dass nur diejenigen Personen, die bestimmte Daten wirklich benötigen, auch Zugang dazu haben.
Wenn jeder Mitarbeitende Zugriff auf alle Daten hat, öffnest du Cyberkriminellen im Falle eines Angriffs Tür und Tor. Nutze daher ein rollenspezifisches Zugriffsmodell, bei dem Mitarbeiter nur auf die Daten zugreifen können, die sie für ihre Arbeit benötigen.
Ein weiterer wichtiger Punkt: Trenne persönliche und geschäftliche Accounts strikt voneinander. Viele Angriffe geschehen, weil private und berufliche Passwörter oder Geräte vermischt werden. Dies solltest du von Anfang an vermeiden.
5. Schulungen: Sensibilisierung für Cybergefahren
Die beste Sicherheitssoftware nützt nichts, wenn dein Team nicht weiß, wie es sich verhalten soll. Cyberkriminelle setzen häufig auf menschliche Schwächen – das sogenannte „Social Engineering“ – um in Systeme einzudringen. Phishing-E-Mails sind dabei ein gängiges Mittel, um Zugangsdaten oder andere sensible Informationen zu stehlen.
Daher ist es entscheidend, dass du und dein Team in grundlegenden Cyber-Sicherheitsmaßnahmen geschult seid. Dabei solltest du sicherstellen, dass alle Mitarbeitenden wissen, wie man Phishing-E-Mails erkennt, wie man sichere Passwörter erstellt und warum man keine unbekannten Dateien oder Links öffnen sollte.
Regelmäßige Schulungen und Auffrischungskurse können dabei helfen, das Bewusstsein für die immer neuen Methoden von Cyberkriminellen aufrechtzuerhalten. Die Investition in die Schulung deines Teams zahlt sich langfristig aus und kann einen entscheidenden Beitrag zur Sicherheit deines Unternehmens leisten.
Fazit: Mach Cyber-Sicherheit zur Priorität
Die Gründungsphase deines Unternehmens ist aufregend und voller Herausforderungen. Doch gerade am Anfang ist es wichtig, die Sicherheitsaspekte nicht zu vernachlässigen. Ein Cyberangriff kann schwerwiegende Folgen haben, die das Überleben deines Startups gefährden. Indem du sichere Passwörter verwendest, regelmäßige Backups machst, deine Software aktuell hältst, Zugriffsrechte beschränkst und dein Team für Cybergefahren sensibilisierst, legst du den Grundstein für eine sichere Zukunft deines Unternehmens.
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